Das Bild "GROSSES KLEINKARIERTES" des Düsseldorfer Künstlers Swen Kuttner
steht am Anfang des Projektes.
Das "GROSSE kLEINKARIERTE" misst 110 x 144 cm. Es setzt sich aus 15.840
großen Farbfeldern zusammen. Deren Spektrum umfasst 25 verschiedene
Aquarelltöne, so dass jede Farbnuance circa 600 über das Bild
verteilte Felder bedeckt. Doch die Anordnung der Farben ist willkürlich,
wodurch der Blick des Betrachters rastlos auf der Suche nach einem Ruhepunkt
im Bild von einem Quadrat zum nächsten springt. Das unverkäufliche
Original verbleibt im Besitz des Künstlers. Interessenten können
durch Zertifikate beglaubigte Anteile am Bild in Form einzelner Felder erwerben.
Die Generierung einer virtuellen Kopie im Internet markiert einen weiteren Schritt des Kleinkariert-Projektes. Die Felder können nun auch von den Besuchern der Homepage erstanden werden.
Die im Original aquarellierten Halbtonfarbfelder wurden mittels einer Datenbank in Volltonfarbfelder umgewandelt. Vergleichbar mit der Wahrnehmung des Originals, springt das Augenmerk des Internet-Users per Mausklick von einem Quadrat zum nächsten.
Auf dem Bildschirm erscheint das aktivierte, von seinen benachbarten Feldern eingerahmte Quadrat, sowie die Angaben seiner Koordinaten und die Bezeichnung des Farbtones. Die für das Projekt entwickelte Datenbank bietet darüber hinaus die Möglichkeit, ein Feld anhand seiner Koordinaten, seiner Farbe oder über gewünschte benachbarte Farbkombinationen zu suchen.
Jedes Feld begleitet der Hinweis, ob es bereits verkauft ist oder weiterhin erworben werden kann. Mit dem Kauf eines Feldes sichert sich der Internet-User seinen persönlichen Anteil am Bild.Sein Name wird sodann in dem vom Künstler verwalteten Grundbuch eingetragen.
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Jeder Käufer erhält ein Zertifikat, durch Stempel und Unterschrift des Künstlers beglaubigt. Es weist das erworbene Feld mit der aquarellierten Reproduktion des Farbtones und seinen Koordinaten aus. Anteile können weiterverschenkt oder verkauft werden. Aber muß dem Künstler zuvor der Name des neuen Besitzers für dementsprechende Änderungen im Grundbuch mitgeteilt werden.
Von einer konventionellen Präsentation künstlerischer Werke im Netz, deren computergespeicherte Abbilder lediglich den Besuch ihrer originären Ausstellungsorte ersparen, unterscheidet sich "Kleinkariert" grundlegend: Der elektronische Massenspeicher öffnet sich hier zu einem digitalen Aktionsraum, in dem das Projekt als Gesamtunstwerk auf seine Veränderung wartet. Das Internet ist nur Medium zur Dokumentation des Projektverlaufs. Die Anteilseigner des Kunstwerkes werden mit eingebunden, in dem Sie zum Beispiel einem Verein zur Hege und Pflege des Kleinkarierten, der noch gegründet wird, beitreten können. Derartige Aktivitäten würden einen gedanklichen Austausch über den nahezu unermesslich weiten, semantischen Gehalt des Begriffs "kleinkariert" ermöglichen.
Ergänzend zu dieser Idee, deren institutionalisierte Struktur der Vorstellung des Kleinkarierten immanent ist, bietet das Internet durch den Aufbau einer Community - der Teilhaber- Gemeinde -eine weitere Möglichkeit für einen Meinungsaustausch.
Sozialer Kontakt entsteht daraus, dass die Aktivierung eines Farbfeldes zugleich die Interaktion mit dessen Eigentümer ermöglicht. Indem jeder Anteilseigner seine Erfahrungen, Ideen und Vorstellungen zu "Kleinkariert" äußern kann und die Farbfelder die Zugänge zu diesen Gedanken eröffnen, gewinnt das Projekt eine Eigendynamik, die einem wuchernden Meinungsarchiv gleicht. Alle Anteilseigner können per internem E-Mail miteinander kommunizieren.
Jedem Benutzer bleibt es vorbehalten, die Erscheinungsweise des Bildes mit einem Bild oder Text- Beitrag zu beeinflussen.
Was unangetastet bleibt, ist die Sinnlichkeit der Malerei des "Grossen Kleinkarierten".
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